


Im März 2022 wollte ich mich an meine erste Lesung wagen. Sie fand in einem Alten- und Pflegeheim in Rothenburgsort in Hamburg statt. Eine Sozialarbeiterin, die dort arbeitete und meine Bücher toll fand, fragte mich ganz spontan: „Frau Kosmidis, halten Sie doch einfach eine Lesung bei uns.“ Sollte ich oder nicht?
Da es noch Coronabedingungen wie Maske und Abstand gab, dachte ich, ein Anschauungsobjekt wäre für die älteren Zuhörer doch hilfreich. Nur wie sollte das gehen?
Das Boot musste aus Holz sein und mindestens 40 cm hoch sein. Und natürlich wie das Segelboot aus meinen Büchern aussehen. Das stellte ich mir so in meinen kühnen Träumen vor.
Handwerklich bin ich nicht allzu sehr begabt, aber ich wusste schon, wen ich fragen konnte. Und so bat ich meine Freundinnen und Freunde um Hilfe. Das klappte bestens.
Der Mann einer Freundin schnitzte und bastelte den Rumpf des Segelboots. Seine Arbeit wurde so toll, ich war ganz begeistert.
Ich malte das Boot an. Gar nicht so einfach.
Eine Freundin stellte die Segel her und wir überlegten, wie sie befestigt werden konnten.
Bei der Lesung stand das fertige Boot neben mir auf dem Tisch. Ich war so stolz darauf.
Und auch bei meinen Zuhörern fand das Segelboot viel Anklang. Die älteren Damen beäugten es neugierig und bedachten es mit Ausrufen wie „Ist das niedlich“.
Nach der Lesung zeigte ich das Boot den älteren Herren, die den Bau fachmännisch studierten und mir erzählten, was sie selbst schon gebaut hatten.
Mein Bötchen hatte also auch diese Reise bestens gemeistert und für eine wunderbar lockere Atmosphäre gesorgt. Es war ein sehr gelungener Nachmittag.